Stahlratte wird Rekrut by Harrison Harry

Stahlratte wird Rekrut by Harrison Harry

Autor:Harrison, Harry [Harrison, Harry]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Science Fiction
veröffentlicht: 2014-11-08T23:00:00+00:00


»Lang soll Nevenkebla leben,

Land voll Frieden, Land voll Licht.

Lang soll der Führer leben,

Gütig tut er seine Pflicht.

Lange wollen wir bewahren

Unserer süßen Freiheit Recht.

Sollt uns Übles widerfahren,

Diesem Feinde ging es schlecht.«

So ging es endlos weiter, und ich summte mit und war glücklich, als der blödsinnige Gesang endlich zu Ende war. Nun hing eine Holokarte in der Luft, und General Lowender stach mit dem Finger hinein.

»Sie alle erhalten noch Landkarten und detaillierte Befehle. Wir kommen morgen wieder zusammen, sobald Sie sich alles angeschaut haben. Um die Zeit gehen wir den Angriffsplan im einzelnen durch. Im Augenblick sollte eine kurze, umfassende Beschreibung genügen.

Diese Division, die 88er, auch als Kämpfende Grüne Teufel bekannt, hat die Ehre, dieses Industrieviertel der größten Stadt mit dem barbarischen Namen Bellegarrique zu befreien. Hier gibt es Bergwerke, außerdem Lagerhäuser, ein Eisenbahnsystem und hier, zehn Kilometer entfernt, am Ende dieses Sees einen Damm, der der Stadt die Elektrizität liefert. Zum Wohle der egoistischen Planetenbewohner werden wir alle diese Ziele besetzen. Wir werden sie von der sinnlosen Zurückweisung unserer vernünftigen Ansprüche heilen.«

»Eine Frage, General«, meldete sich ein Colonel. Der General nickte. »Mit welchen Abwehraktionen müssen wir rechnen? Wie groß ist dort die Truppenstärke? Und wie modern ist die Bewaffnung?«

»Das ist eine gute Frage, Colonel, eine entscheidende Frage. Wir müssen auf alles gefasst sein, auf jede Art von Angriff, auf alle möglichen Überraschungen. Die Leute auf diesem Planeten sind hinterhältig, trickreich, schlau, heimtückisch. Es sieht so aus … nun ja, bei allen Kontakten, die General Zennor mit diesem Volk gehabt hat, sah bei Nachforschungen durch erfahrene Agenten stets etwas sehr verdächtig aus. Nach außen hin hat es nämlich den Anschein, als besäßen diese verräterischen Burschen keine Armee, keine Verteidigungsanlagen, ja nicht einmal eine Polizei!«

Er wartete, bis sich das aufgeregte Stimmengemurmel gelegt hatte, dann hob er die Hand.

»Wir wissen alle, dass das unmöglich ist. Ein Land braucht Verteidigungseinrichtungen gegen Angreifer, also braucht jedes Land auch eine Verteidigungsstreitmacht. Die kriminellen Elemente der Gesellschaft würden stehlen und vernichten, wenn sie nicht durch die Polizei in Schach gehalten würden. Diese Dinge kennen wir als Realität. Wir wissen, dass diese heimtückischen Leute ihre Armeen vor uns verstecken. Deshalb müssen wir bewaffnet und mit aller Vorsicht agieren und auf heimtückische Übergriffe gefasst sein. Wir müssen diese Leute von sich selbst befreien. Das sind wir ihnen schuldig.«

In meinem ganzen Leben hatte ich noch keinen solchen Scheiß gehört – meine Militärkollegen aber zeigten sich beeindruckt und jubelten bei dem Gedanken an die hübschen Metzeleien, die ihnen ins Haus standen. Ein paar harmlose Eingeborene massakrieren und ihre Frauen vergewaltigen. Endlich passierte mal was!

Ich aber fragte mich, welche schlimme Zukunft diesem einfachen Volk drohte, das in Gefahr war, von seiner friedlichen Lebensart kuriert zu werden.

Die Befreiung durch Vernichtung war im Anmarsch.

Wir würden sie befreien, selbst wenn wir sie dafür alle umbringen mussten!



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